Schein oder nicht Schein – was schenken?
Sind wir doch mal ehrlich: Natürlich feiern wir eine Hochzeit nicht wegen der Präsente. Aber so ganz ohne?
Schon als Kleinkind freuen wir uns über die liebevoll verpackten, kleinen und großen Päckchen, die bei unserem Geburtstag, unter dem Weihnachtsbaum oder auch später auf dem Hochzeitstisch auf uns warten. Trotz aller Romantik kommt jedes Hochzeitspaar irgendwann bei der Frage an, ob man sich „Geld“ oder „richtige Geschenke“ wünscht.
Warum Geldgeschenke zur Hochzeit oft die besser Wahl sind...
Einige Paare empfinden Geldgeschenke als unpersönlich. Da viele jedoch seit Jahren einen gemeinsamen Haushalt haben, sind sie im Bezug auf die gängigem Einrichtungsgegenstände gut ausgestattet. Also gilt es das Horrorszenario von Nespresso-Kaffeemaschinen, fünf Sandwich-Toastern, drei Fondue-Sets und vier Weinkaraffen zu vermeiden. Natürlich schenken die Gäste in bester Absicht. Traut man sich also, die Großtante nach dem Kassenbon zu fragen, weil man etwas doppelt erhalten hat oder es einem nicht gefällt? Oder wartet man auf das nächste Fest, bei dem man das Geschenk „unauffällig“ wieder unter die Leute bringen kann? Aber Achtung: Am besten mit einem Post-it markieren, von wem das Geschenk kam – ich habe da leidvolle Erfahrung mit einem zurückgeschenkten Weißwein hinter mir!
Auch wenn es dadurch keine großen „Überraschungseffekte“ gibt, aber eine genaue Planung der Geschenkwünsche ist daher unvermeidbar. Viele große Kaufhäuser bieten einen sogenannten „Hochzeitstisch“ an, wo man sich von Kristallgläsern bis hin zu Reisekoffern alles Wünschenswerte individuell zusammenstellen kann. In Zeiten des Internets gibt es sogar mittlerweile Online-Hochzeitstische, wo man sich per Knopfdruck alles auswählen und die Info per E-Mail an alle Gäste weiterleiten kann. Eins, zwei, drei, meins!
Was für Geldgeschenke zur Hochzeit spricht
Die meisten Paare wünschen sich jedoch Geld für ihre Hochzeit. Getreu dem Motto: „Wir freuen uns über Geschenke in jeglicher Währung!“ Geldgeschenke können die meisten Brautpaare gut gebrauchen, sei es, um die Hochzeit zu refinanzieren oder größere Wünsche, wie z.B. die Flitterwochen auf Bali, möglich zu machen! Mittlerweile betrachten die meisten Paare und Gäste Geldgeschenke nicht mehr als einfallslos oder unpersönlich, sondern als sinnvolle Unterstützung. Und es ist für beide Seiten stressfrei: keine Sucherei, kein Umtausch – Satisfaction guaranteed.
OK, kein Silberbesteck! Und wie überreiche ich jetzt den schnöden Mammon? Viele Gäste versuchen sich als wiedergeborene Origami-Künstler. Bei denen, die Talent dazu haben, sieht es wundervoll aus. Leute wie ich, deren handwerkliches Talent auf dem Niveau eines Topfes Schnittlauch angesiedelt ist, wird es dann schnell kritisch. Zur Not tut aus auch ein Umschlag, auf dem ich ein paar Herzsticker und ein paar kunstvoll aufgeschüttelte Luftschlangen drapiere. Denn wo gilt es mehr als hier: Auf die inneren Werte kommt es an.
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